Ukraine: Hilfe – aber mit Plan

Ukraine: Hilfe – aber mit Plan

Die Hilfsbereitschaft für die Menschen und Kriegsopfer in der Ukraine ist groß. Doch wie kommt humanitäre Hilfe dort an, wo sie dringend benötigt wird? Der DRK-Landesverband informiert über Spendenmöglichkeiten, warnt aber auch davor, mit privaten Hilfsaktionen die stark beanspruchten Logistik- und Hilfeleistungsstrukturen zu blockieren.

Gut gemeinte, aber nicht abgestimmte Lieferungen füllen Lagerhäuser, binden Transport- und Sortierkapazitäten. Sie helfen leider nicht, sie behindern die humanitäre Arbeit vor Ort. Die Zentralen des Polnischen und Ukrainischen Rotes Kreuz haben in einem Appell an ihre Schwestergesellschaften darauf hingewiesen, dass keinerlei Kapazitäten zur Annahme nicht abgesprochener und nicht angeforderter Hilfslieferungen und Unterstützungsangebote bestehen. Auch die Internationale Föderation der Rotkreuz- und Rothalbmond-Gesellschaften (IFRC) und das Internationale Komitee vom Roten Kreuz (IKRK) haben darauf hingewiesen, dass unkoordinierte Lieferungen und Hilfe zu einem Infarkt lebenswichtiger Versorgungslinien führen. Daher werden wir auch vom DRK Duderstadt keine eigenen Lieferungen von Hilfsgütern in die Ukraine vornehmen, sondern unterstützen nach unseren besten Möglichkeiten die Planungen des DRK-Generalsekretariats.

 

Warnung vor Symbol-Missbrauch des roten Kreuzes

 

Den Landesverband erreichen zudem immer mehr Berichte über Helfer, die sich im Grenz- und Kriegsgebiet zum eigenen Schutz ein rotes Kreuz auf das Auto kleben. Das führt allerdings zu Problemen. Das Rote Kreuz ist – neben dem Roten Halbmond und dem Roten Kristall – ein weltweit völkerrechtlich anerkanntes Schutz- und Kennzeichen. Und diese Funktionen kann es nur dann erfüllen, wenn das Symbol geachtet wird, ihm Vertrauen entgegengebracht wird und es nicht (ideologisch) missbraucht wird. Deshalb ist seine Verwendung einem engen und genau definierten Kreis vorbehalten: den Komponenten der Rotkreuz- und Rothalbmond-Bewegung und den Sanitätsdiensten und -einheiten. Das Symbol des Roten Kreuzes schützt sie insbesondere in bewaffneten Konflikten vor Angriffen. Gleichzeitig müssen sie sich aber auch streng an die damit verbundenen Grundsätze halten, vor allem die neutrale und unparteiische humanitäre Hilfe für Menschen in Not. Genau diese in einem bewaffneten Konflikt essentielle und offiziell anerkannte Schutz – und Kennzeichnungsfunktion ist aber in Gefahr, wenn plötzlich immer mehr Privatpersonen und -initiativen das Rote Kreuz einfach irgendwo unbefugt nutzen. Solche Vorfälle verwässern das Emblem, mindern seine Wirkung und gefährden somit letzten Endes alle, die im Konfliktgebiet humanitäre Hilfe leisten bzw. diese empfangen.

 

Geldspenden und persönliches Engagement für Geflüchtete effektiver als Sachspenden

 

Zudem appelliert das DRK an alle, die helfen wollen, keine weiteren privaten Sachspendensammlungen zu organisieren, da deren Transport nach Polen – mit anschließendem langwierigen Entlade-, Lager-, Auswahl- und Verteilungsverfahren – einen unverhältnismäßigen Mehraufwand und Kosten verursacht, der sich als kontraproduktiv erweist für die Bedürfnisse der Betroffenen. Wir ermutigen alle, die helfen möchten, Spendenaktionen und direkte Geldspenden an verifizierte Institutionen zu organisieren, die die erhaltenen Mittel für die geleistete Hilfe in Übereinstimmung mit den strengen Bedürfnissen und dem effektiven Betrieb auf lange Sicht verwenden werden.
Wer sich in Deutschland persönlich für ankommende ukrainische Geflüchtete engagieren möchte, der wendet sich am besten an die örtlichen Behörden und gern auch an die örtlichen DRK-Gliederungen. Sie können am besten einschätzen, welche Hilfe sinnvoll ist und aktuell gebraucht wird. Es wird mit Sicherheit über längere Zeit Hilfe benötigt werden.

Auch beim DRK-Kreisverband Duderstadt können sich Interessierte melden, um unser Helferteam zu verstärken: im Sanitäts- und Betreuungsdienst, im Einsatz oder bei den Schwerpunkten Technik und Sicherheit. Außerdem bieten wir Fachlehrgänge und Fortbildungen in vielen Bereichen an.

Im Gegensatz zu privat organisierten Hilfslieferungen ist ein Hilfstransport des Deutschen Roten Kreuzes eine innerhalb der Rotkreuz- und Rothalbmond-Bewegung im Vorfeld genauestens abgestimmte humanitäre Hilfsmaßnahme, die zielgerichtet auf einen tatsächlich gemeldeten Bedarf der relevanten Schwestergesellschaften reagiert. Geldspenden sind gegenüber Sachspenden eine deutlich effektivere Art der Hilfe. Der große Vorteil von Geldspenden ist, dass die bedachte Organisation damit die Möglichkeit hat, die Verwendung der Mittel flexibel sich ändernden Verhältnissen und einer sich verändernden Bedarfslage in den betroffenen Gebieten anzupassen. Was in sich sehr schnell ändernden Situationen wie aktuell in der Ukraine, absolut erforderlich ist. So kann letzten Endes noch besser sichergestellt werden, dass die Gelder in den Bereichen eingesetzt werden können, in denen der Bedarf – mit Blick auf das Tätigkeitsspektrum des Roten Kreuzes – jeweils am größten ist.

 

Spenden:

https://www.drk.de/nothilfe-ukraine

Oder direkt an den DRK-Kreisverband Duderstadt, der die Spenden zur Berteuung der Flüchtlinge einsetzen wird:

Verwendungszweck: Hilfe für die Ukraine

Sparkasse Duderstadt
IBAN: DE33 2605 1260 0000 0001 66
BIC: NOLADE21DUD

VR-Bank Mitte eG
IBAN: DE34 5226 0385 0100 0478 80
BIC: GENODEF1ESW

 

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